Anolis garmani

Anolis: (Quelle: Wikipedia) Dabei handelt es sich um kleine bis maximal mittelgroße Echsen, die vom Südosten und Süden der USA, Mexiko, Mittelamerika bis Südamerika zu finden sind. Dazu besiedeln viele Anolis-Arten die Karibik. Sie zeichnen sich durch einen schlanken Körperbau aus, von dem oft der Schwanz 60% der Körperlänge einnimmt. Anolis besitzen eine zur Körperfarbe kontrastierte Kehlfahne, die sie durch Abspreizen ihres Zungenbeines aufstellen können. Die Männchen nutzen sie zur Werbung bei der Paarung und um Kontrahenten zu beeindrucken. Bei den Weibchen tritt dieses Verhalten seltener zu Tage, ihre Kehlfahne ist meistens kleiner als die des Männchens. Die bekannteste Art ist der Rotkehlanolis (Anolis carolinensis) aus Florida. Viele sind wie Chamäleons in der Lage, ihre Farbe zu ändern.


Anolis haben lange und dünne Zehen, an deren Spitzen sich Krallen befinden. Dadurch können sich die Tiere behende über Astwerk bewegen. Zusätzlich besitzen sie ähnlich wie Geckos "Haftsohlen" unter ihren Zehen, die durch eine extrem vergrößerte Oberfläche (makroskopisch: Lamellen, mikroskopisch: Härchen) ein Anhaften selbst an glatten Oberflächen ermöglichen. (Dies geschieht nicht durch Festsaugen, sondern durch sogenannte Van-der-Waals-Kräfte auf molekularer Größenordnung).

Anolis findet man in Größen von unter zehn Zentimeter Kopfrumpflänge (KRL, Kopf bis Schwanzansatz) bis zu über 30 Zentimeter KRL (Anolis equestris, Ritteranolis).

Mit diesen Merkmalen erscheinen sie wie eine Kreuzung zwischen Leguanen, Chamäleons und Geckos.


Anolis garmani: Die deutsche Bezeichnung ist Jamaica-Anolis. Es ist eine große, kräftige Art. Der recht massige Kopf setzt sich nur wenig vom Körper ab. Rücken und Schwanz zeigen, insbesondere bei den Männchen, einen ausgeprägten Schuppenkamm auf. Die Grundfärbung der Tiere ist auf der Oberseite ein schönes Smaragdgrün. Die Unterseite der Tiere ist wesentlich heller, fast weiss. Auf den Flanken können mehrere dunkle Querstreifen zu sehen sein. Nachts und in Ruhephasen soll sich laut Literaturhinweisen die Färbung in ein Braun wandeln. Das kann ich allerdings nicht bestätigen. Meine Tiere behalten nachts ihre grüne Färbung. Braun bis schwarz werden sie nur in Stresssituationen.

Diese Art lebt ausschliesslich auf Bäumen (arboricol) und meidet eine direkte Sonneneinstrahlung. Deswegen sollte das Terrarium etwas schattiger gestaltet sein, als man es gemeinhin für baumbewohnende Exoten annimmt. Weibchen verlassen die Bäume lediglich zur Eiablage.

Männchen erreichen eine Gesamtlänge von bis zu 35 cm. Weibchen bleiben mit rund 26 cm deutlich kleiner. Die Schwanzlänge beträgt dabei rund 2/3 der Gesamtlänge. Hohe Temperaturen und reichliche Ernährung begünstigen das Wachstum. Wie alle Reptilien häuten sich die Tiere im Rahmen des Wachstums, wobei allerdings die alte Haut dabei verzehrt wird.


Um die Augen sind weiss- bis gelbliche Augenringe erkennbar. Der Anolis garmani hat sehr gut ausgebildete Augen, die er (wie Chamäleons) unabhängig voneinander bewegen kann. Die Ohrenöffnungen liegen weit hinten am Kopf.


Männchen sind sehr territorial und verteidigen ihr Revier energisch gegen Eindringlinge. Drohgebärden sind hierbei zuerst das Aufrichten auf die Vorderbeine, sowie das Aufstellen einer gelblichen Kehlfahne.


Weibchen lassen sich durch den nur schwach ausgeprägten Rückenkamm und weniger kräftigen Körper- und Schädelproportionen relativ gut von den Männchen unterscheiden. Zudem besitzen sie, entgegen den Männchen, keine vergrößerten Postanalschuppen.


Verbreitung: Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Jamaika-Anolis erstreckt sich über die Karibikinsel Jamaika. Dort bewohnen sie die Baumwipfel des Bergwaldes bis in Höhen von rund 1.500 Metern. Mittlerweile ist diese Art auch in Florida heimisch.


Haltungbedingungen:
(Quelle: "Anolis", von Fläschendräger und Wijffles)
Im Biotop tags 28-32°C bei 60% rel. LF und nachts 20-23°C bei 90% rel. LF. Während der Regenzeit liegt die rel. Feuchte sogar bei 75-85%. Terrarium ab 150x100x60 (HBT) mit Rindenrückwand und robusten Pflanzen.

Wobei ich eine minimale Höhe von 150cm nicht unbedingt bestätigen kann. Platz kann prinzipiell nicht schaden, aber nach meiner Beobachtung nutzen die Tiere fast ausschliesslich die obersten Bereiche des Terrariums. Ob dieser Bereich nun in einem 100cm oder 150cm hohen Terrarium liegt, dürfte zweitrangig sein. Die Höhe einer Baumkrone, kann es ohnehin nicht ersetzen. Das Terrarium sollte auf jeden Fall möglichst hoch platziert werden und eine geeignete Rückwand (z.B. aus Naturkork), genügend Kletteräste und Versteckmöglichkeiten bieten. Es sollte nicht zu hell gestaltet werden. Meine Tiere halten sich überwiegend im Halbschatten auf.

Ernährung: Die Tiere ernähren sich überwiegend von Insekten und deren Larven. Kleinere Echsen, auch die der eigenen Art, werden ebenfalls nicht verschmäht. Manche Tiere bessern wohl ihren Speiseplan mit reifen Früchten auf.

Bei meinen Tieren kam nie Begeisterung für Früchte auf. Lediglich Orangen- und Mango-Nektar wurden gelegentlich genommen. Ich biete im wesentlichen alle Arten von Grillen, Heuschrecken und Wachsmottenmaden an.

Lediglich Kurzflügel-Grillen habe ich aus der Liste gestrichen. Diese Art vermehrte sich in meinen Terrarien ausgesprochen produktiv. Zudem waren sie für die Garmanis zu schnell. Ein derartiges Springvermögen ist bei den Grillen wohl einzigartig. Äusserst lästig ist auch der unheimlichen Schalldruck, den sie entwickeln.

Garmanis sind eher Ansitzjäger. Ein längeres Verfolgen der Beute liegt ihnen nicht. Insofern konnte ich auch mit Fliegen keine Begeisterung wecken.

Idealerweise werden Futtertiere mit einer Pinzette angeboten. Das hat mehrere Vorteile.
- Man geht sicher, das jedes Tier auch seine Ration bekommt.
- Die Futtertiere haben keine Gelegenheit sich vom Vitamin-/Kalziumpulver zu befreien.
- Grillen gehen nicht stiften und streben keine eigene Staatenbildung an.
- Grillen gehen nicht an die Pflanzen.
Gegen die letzten beiden Punkte kann man entgegenwirken, indem man Futtertiere in einer Schale anbietet. Das löst die ersten beiden Punkte aber nicht.

Ich bepudere alle Futtertiere mit einem Gemisch aus Korvimin ZVT und Kalzium-Laktat im Verhältnis 50:50. Einmal die Woche wird ein Tropfen Vitacombex V anstatt des Pulvers verwendet.

Und zuguter Letzt der Hinweis, das sich Futtertiere bei der Fütterung noch bewegen sollten. Futtertiere werden häufig erst von der Pinzette genommen, nachdem sie sich bewegt haben.


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Verhalten im Terrarium: Der Anolis garmani ist ein scheuer Pflegling. Wenn man sich in ihrem Sichtfeld aufhält, beobachten sie einen permanent und sind sehr zurückhaltend. Manche Tiere verstecken sich sofort bei Sichtkontakt.

Der Anolis garmani wird nicht handzahm. Auch nach Jahren im Terrarium flüchten sie noch bei Annäherung, z.B. bei der Fütterung. Beim Herausfangen reagieren sie in der Regel panisch. Deswegen versuche ich jedes Hantieren, und damit Stress für die Tiere, zu vermeiden. Sollen die Tiere doch herausgefangen werden, sollte man auf ihre Kiefer aufpassen. Bisse durch ausgewachsene Männchen sind äusserst schmerzhaft.


Fortpflanzung: Die Geschlechtsreife erreicht der Jamaika-Anolis mit rund 9 bis 15 Monaten. Reichliche Ernährung und hohe Temperaturen verkürzen diese Zeit. Die Fortpflanzung ist an keine feste Jahreszeit gebunden. Während der Balz versucht das Männchen seiner Auserwählten durch Kopfnicken und Aufstellen der Kehlfahne zu imponieren. Kommt es zur Paarung, verbeisst sich das Männchen in der Regel im Nackenbereich des Weibchens. Das Weibchen legt im Abstand von 3-4 Wochen bis zu 2 Eier in den Bodengrund oder an anderen geeigneten Stellen ab. Die Eier haben eine Größe von etwa 8 x 12 mm. Eine erstaunliche Größe, wenn man bedenkt das ein geschlechtsreifes Weibchen eine KRL von etwa 8cm aufweist. Die Jungtiere schlüpfen nach nach etwa 50 bis 70 Tagen, wobei hohe Temperaturen diese Zeit verkürzt und die Entwicklung zu Männchen begünstigt. Jungtiere weisen nach dem Schlupf eine Gesamtlänge von bis zu 8,5 cm (nach eigener Erfahrung habe ich die Literaturangabe von 7,5cm nach oben korrigiert) auf und sind sofort auf sich allein gestellt. Nach ca. 3-5 Tagen nehmen sie bei mir erstmalig Futter an.

Links und Literatur zu Anolis garmani