Bornholm 2007


Es war wieder soweit. Erholung tat Not. Und was liegt näher, als im März einen Campingurlaub auf einer Ostseeinsel einzustreuen? Zumal Bornholm nicht in unmittelbarer Nähe Münchens liegt und eine direkte Fährverbindung aus Deutschland erst Anfang April ihren Dienst aufnimmt. Für meine Begriffe: Nichts liegt näher!

Also vom 25.03.07 - 06.04.07 aufgemacht und die ca. 1200km von München nach Bornholm über Puttgarden auf Fehmarn, Rödby in Dänemark, Malmö und Ystad in Schweden in Angriff genommen. Und es hat sich wie immer gelohnt. Das Wetter war trocken und sonnig. Ein Hoch auf die Klimakatastrophe!? Es waren nicht viele Urlauber unterwegs. Erst mit Beginn der Osterfeiertage tauchten vereinzelte Exemplare auf und da sind wir wieder abgereist. Zudem gab es ab und zu die eine oder andere Forelle.

Anfahrt

Mit unserem mobilen Heim bei schmuddeligem Wetter. Es konnte nur besser werden. Zudem ist es meine 5te Fahrt um diese Jahreszeit auf die Insel. Bisher waren diese Urlaube durch überwiegend sonniges Wetter geprägt. Insofern hatte ich eine gewisse Zuversicht in das Gesetz der Serie.   In Puttgarden warten auf die Fähre nach Rödby bei bestem Wetter. Wer sagt's denn! Kaum einen Tag nach unserer Abreise aus dem trüben Bayern hat uns die Sonne des Nordens wieder.  
Begegnung mit einer Fähre mit Ziel Puttgarden. In 12 Tagen wird uns auch so eine Fähre in diese Richtung zurück nehmen. Aber noch ist es nicht soweit und die Vorfreude siegt.   Von Rödby aus an Kopenhagen vorbei über die Öresund-Brücke Richtung Malmö. Ein beachtliches Bauwerk. Auch wenn sie uns nicht so spektakulär vorkam, wie die Medienberichte es vermuten liessen.
Gebucht habe ich überwww.oeresund-bruecke.de. Hier lassen sich Pakete (verschiedene Fähren plus Überquerung der Brücke) buchen und dadurch ein paar Euros sparen. Angenehmer Nebeneffekt ist ein Sender, der die die Benutzung der "BroBizz-Spuren" bei Überfahrt der Brücke ermöglicht. Durch eine automatische Abfertigung entfällt ein Anstehen für Barzahlung. Das Teil wird im vorbereiteten und frankierten Karton geliefert, was ein unkompliziertes Rücksenden garantiert.  
Von Malmö aus nach Ystad und dort auf die nächste Fähre. Wetter und Stimmung sind auf ähnlich hohem Niveau.   Da ist sie, die "Villum Clausen". Eine Katamaran-Schnellfähre. 4 Turbinen befördern bis zu 72.000 Liter Wasser je Sekunde, ausreichend für bis zu 80km/h. Für eine Autofähre keine schlechte Leistung. Ein ganz schön abgefahrenes Teil.  
Mit bis zu 80 Sachen über die Ostsee und Rönne in nur 1:15 Stunden erreicht. Und das bei einem solchen Sonnenuntergang. Besser kann ein Urlaub kaum beginnen. Rönne dann im Dunkeln erreicht. Meine Regierung musste für einen ersten Eindruck der Insel auf den nächsten Tag warten. "Bornholm bei Nacht"-Bilder spare ich mir an dieser Stelle.   Dann am Ziel der Urlaubsträume. Bornholm ist im Prinzip ein Granitfelsen in der Ostsee. Im Westen, Norden und Osten überwiegend von Felsen und Klippen geprägt. Im Süden dominieren weisse Sandstrände. Im Inland viel Landwirtschaft. Existierende Waldgebiete wurden überwiegend künstlich angelegt, sind aber trotzdem einen Spaziergang wert. Die ursprüngliche Heidelandschaft ist leider nur noch selten zu sehen. 

Lyngholt Familiecamping

Zum 5ten Mal bei Werner und Pia auf dem Lyngholt Familiecamping untergekommen. Wie ich finde einer der schönsten Campingplätze auf Bornholm, südlich von Allinge sehr schön gelegen und bei sehr netten Menschen.

Das Hauptgebäude mit Reception.  Beim Frühstück hat man vom Stellplatz die Vogelwelt gut im Auge. 

Angeln auf Meerforelle

Der Versuch etwas für die Pfanne zu erbeuten lässt sich auf vielerlei Arten gestalten. Sehr beliebt ist das Schleppfischen (Trolling) auf Lachs. Habe ich als teuer, kalt und wenig erfolgreich in Erinnerung. Wenn man allerdings auf große Fische aus ist, kommt man um das Trolling aber nicht herum.

Ich bevorzuge das Angeln vom Ufer der Ostsee mit der Spinnrute, Sbirolino (Wurfgewicht aus Kunststoff) und Fliege. Das gibt's quasi umsonst. Beim Postamt ist eine Erlaubnis für 125 Kronen / Jahr zu erstehen und dann kann es losgehen. Gute Stellen sind an der gesamten Küste zu finden und die Meerforellen sind auch nicht so klein. Ich habe in diesem Urlaub 4 Meerforellen von 56 - 64cm Länge verwertet, bei täglich 2-3 Stunden Angeln. Die braunen Forellen im Laichkleid gehören wieder zurückgesetzt. Von daher sollte man nicht alles mitnhemen, was man fängt. Insgesamt hätten es ein oder zwei Forellen mehr sein können, aber dafür gibt es im Hafen von Rönne ein sehr gutes Fischgeschäft.
Tipp: Einfach den Fisch über den Verkaufstresen zuwerfen lassen. Dann können Sie sagen, Sie hätten ihn selber gefangen.

Gute Fliegen und guter Whisky gehören dazu.  Dann lässt sich mit etwas Glück auch eine gute Meerforelle fangen.  

Nordspitze


Überwiegend an der Küste entlang bietet sich hier ein sehr schöner Rundweg an. Viel Natur, viel Landschaft und nicht zuletzt Hammershus bieten eine abwechslungsreiche Wanderung.

Unser Startpunkt war Sandvik. Von dort aus an der Küste entlang zum Leuchtturm "Hammerodde Fyr". Bei klarem Wetter sieht man von dort die schwedische Küste. Dann weiter um die Nordspitze herum zu "Salomons Kapel". Weiter an der Küste bis Hammerhavn und anschliessend der Anstieg zu Hammershus. Von Hammershus dann die Strasse Richtung Sandvik. Durch das Wäldchen mit der Bushaltestelle durch, um dann links Richtung Hammerhavn abzubiegen. Man kann dann südlich am Hammersö vorbei nach Sandvik zurück.

Blick von den Granitfelsen (Angelplatz) auf Sandvig.  Hammerodde Fyr. Der nördlichste Leuchtturm der Insel. 
Salomons Kapel. Eine Ruine, aber stimmungsvoll.   Eine mittlerweile ausgediente Slipanlage in der Nähe von Salomons Kapel.  
Küstenverlauf mit Heidelandschaft. Hier lässt sich erahnen, wie die Vegetation der Insel früher einmal ausgesehen hat.   Blick auf die Einfahrt zu Hammerhavn. 
Panorama!  Treppen ermöglichen den Anstieg zur Hammershus. 
Alarm, die Schweden kommen!  Hammershus, die größte Burgruine Nordeuropas. 

Westküste


Ein sehr schöner Weg entlang der Westküste führt von Hasle zu Jons Kapel. Vorbei an malerischen alten Häusern und am Ende gekrönt mit einer Schlucht zu Jons Kapel. Bei Jons Kapel handelt es sich um einen 22m hohen Felsen, von dem der namensgebende Mönch versucht haben soll die Fischer zu bekehren. Aus dem Felsen habe ich mir nichts rausgucken können. Direkt daneben hat man allerdings einen sehr guten und unbedingt sehenswerten Blick auf die weissen Felsen.

Einfahrt zum Hafen von Hasle. Was ein Bild!   Malerische kleine Häuschen auf dem Weg nach Helligpeder. 
Helligpeder. Ein wunderschöner kleiner Hafen.  Weiter auf dem Weg nach Jons Kapel. 
Hier geht es zu Jons Kapel.  Später geht's hier auch wieder rauf.  
Aus dem eigentlichen Felsen, der als Jons Kapel bezeichnet wird, habe ich mir nichts rausgucken können. Die weissen Klippen direkt daneben sind allerdings sehenswert.   Sonnenanbeter und Entspannungskünstler bei Helligpeder. 

Südküste: Karibik des Nordens


Es gibt neben Klippen und Felsen auch Sandstrand. Und was für welchen! Vom Flughafen im Südwesten der Insel, bis Dueodde im Südosten mit zunehmendem Karibikflair. Nur zum Baden war es uns zu kalt. Aber für einen ausgiebigen Spaziergang bestens geeignet.

Angekommen!  In der Nähe des Flughafens noch etwas steinig. 
In Richtung Osten dann schon sandiger.  Bei Dueodde dann kaum vorstellbar, das wenige Kilometer weiter die Küste aus Granit besteht. Vorteil der Jahreszeit: Mal allein am Strand. 
Auch meine Regierung ist hoch zufrieden.   Auf einer wackeligen Brücke geht's dann wieder zurück. 

Inselmitte


Im Landesinneren gibt es neben viel Landwirtschaft auch recht ausgedehnte Waldgebiete. Unbedingt sollte man über den Paradiesbakkerne (westlich von Nexö) wandern. Der, mit einem gelben Dreieck gekennzeichnete, Wanderweg führt durch Felsschluchten, Mischwald und über ein sehenswertes Hochheide-Gebiet.

Ausblick von den Donnerstenen.
Auf einer Ecke liegen Ekkodalen, Rytterknaegten, Donnerstenen und die Lilleborg. Hier lohnt sich das Wandern.  
Aussichtsturm auf Rytterknaegten. 162m plus Turm. Damit die höchste Erhebung auf Bornholm. Leider war es an diesem Tag etwas diesig und somit ohne große Fernsicht. Dafür mit prima Ausblick auf die nebenstehende Radaranlage. Wer's mag...  
Die Lilleborg. Nein, kein kleines Exemplar einer bekannten Rasse aus einer noch bekannteren Science Fiction Serie. Sondern einfach nur die "Kleine Burg".   Es stehen noch sehenswerte Überreste in traumhafter Kulisse. Die Gamleborg ganz in der Nähe ist hingegen nur noch ein Hügel.  
Der See ging wohl in grauer Vorzeit mal ganz rum die Burg.  Was ein Ausblick!  
Paradiesbakkerne: Durch Mischwald und vorbei an Tümpeln,  geht es durch Felsschluchten, 
um einen grandiosen Ausblick über ein Hochheide-Landschaft zu bekommen.  Döndal. Nicht richtig Inselmitte, sondern eher an der Nordküste gelegen. Eine felsige Schlucht mit Bornholms höchstem Wasserfall (20m). Ein kleiner Ausflug, da die Wege nicht mehr als 2 -3 km hergeben. 

Kirchen


Die Kirchen auf Bornholm sind allemal ein Hingucker. Sowohl die weissen Rundkirchen, als auch diejenigen aus Granit. Wenn das Wetter mitspielt muss man sie sich ansehen. Spielt das Wetter nicht mit, kann man immer noch zum Angeln gehen ;°)

Die Ny Kirke bei Nyker, nordöstlich von Rönne. Die kleinste der Rundkirchen.   Österlars Kirke. Die größte und älteste Rundkirche. Drei Stockwerke. Imposantes Gebäude. 
 
Die Aakirke oder "Bornholmer Dom" strahlt Geschichte aus. Sie ist die älteste und größte Kirche auf Bornholm.   

Abfahrt


Alles geht mal vorbei. So auch dieser Urlaub. Die Abfahrt war bei Sonnenaufgang zumindest stimmungsvoll.

Fazit nach 12 Tagen: 11 Tage Sonne pur. Viel bewegt, gut erholt und meiner Regierung hat es sichtlich gut gefallen.

Im nächsten Jahr komme ich wieder. Hasta la vista, baby!